WIR sind Macbeth - auch Marienthaler!
Um 1606 von William Shakespeare verfasst, von Frau Pätzels Theater-Gruppe der 9. Klassen monatelang, auch am Wochenende, in Pausen und Nachmittags, erarbeitet und am 9. Mai 2019 im Gymnasium Marienthal aufgeführt, so hat die Tragödie auch nach 4013 Jahren nichts von ihrer Wucht verloren.
„Macbeth ist zu Beginn treuer Vasall des Königs Duncan von Schottland. Nachdem ihm aber von drei Hexen prophezeit wird, er werde als König über Schottland herrschen, beschließen er und Lady Macbeth, seine ehrgeizige Frau, den König zu ermorden. Nach dem Mord an Duncan lässt sich Macbeth zum König krönen und errichtet eine Tyrannenherrschaft.Sowohl seine Frau, die Lady, als auch Macbeth selbst sind von großem Ehrgeiz und Machtstreben geprägt, verlieren aber im Lauf der Ereignisse über ihre Verbrechen den Verstand und ihre Menschlichkeit.“ | |
In Marienthals Aula stellte sich Gänsehaut ein beim Blick in eine abgründige Welt, die es auch heute noch gibt, wo Potentaten und gewissenlose Ehrgeizlinge Macht über Menschen haben. Schon am Plakat (wirkungsstark wie immer von Herrn Mohr gestaltet) klebt Blut. Blut klebt auch an den Händen der knallharten Lady Macbeth.
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Aber warum der Titel der Marienthaler Inszenierung „Wir sind Macbeth“? Dazu Frau Pätzel: |
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Es gibt ein Tanz-Duett von Lady Macbeth mit ihrem Spiegelbild, dass von den Performerinnen eigenständig entwickelt wurde. Das ist genial, da der Text in Tanz verwandelt wurde und diese Übersetzung ist brilliant. | |
Genau so genial ist der Macbeth, der eigentlich seiner Rolle (im eigentlichen Sinne von Macbeth) nicht gewachsen ist und ständig die Bühne verlässt. Das ist großartig. Mir gefällt, dass Shakespeare stark überschrieben wurde und dennoch durchleuchtet. Es ist Shakespeare und es sind die Schüler*innen vom GymMar.“ | |
Als Zuschauer spürte ich gleich: Hier ist eine begabte Theatertruppe mit ihrem Stoff verschmolzen. Jede, jeder der jungen Schauspieler, jeder von uns hat schon die Erfahrung des Schuldigwerdens gemacht. Diese Tragödie geht auch uns an. Hinter der Identifikation der jungen Leute auf der Bühne mit ihrem Stoff steckt eine großartige theaterpädagogische Leistung, Werkerlebnis. Herr Botzum hat das als Repräsentant der Schulleitung beim Schlussapplaus in seinen Worten auf den Punkt gebracht. Herr Botzum: „Ich bin beeindruckt!“ |
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Fotos: Herr Kolfhaus |